Mitarbeiter entscheiden in vielen Fällen, ob sie krank sind oder nicht. Im sehr breiten Graubereich zwischen arbeitsunfähig krank und vollkommen gesund treffen Mitarbeiter eine Bettkantenentscheidung. Dabei stellt sich die Frage in unterschiedlicher Form, „Schaffe ich es trotzdem noch arbeiten zu gehen?“ oder „Reicht es schon, um zuhause zu bleiben?“.
Welche dieser Fragen gestellt wird und wie sie entschieden wird, hängt zu einem sehr großen Anteil (ca. 30%) von der empfundenen Beziehung zwischen Mitarbeiter und Führungskraft ab. Zum einen wird diese bestimmt vom täglichen Miteinander und der Qualität des Führungs- und Kommunikationsverhaltens. Zum anderen aber maßgeblich vom allgemeinen Umgang mit Abwesenheit, egal aus welchem Anlass.
Hier greift eine psychologisch fundierte Rückkehrgesprächssystematik, die je nach Grund der Abwesenheit, Vorgeschichte und Kontext auf angepasste Weise den Kontakt zum Mitarbeiter aufnimmt. Dabei kommt es auf zwei Prinzipien an: „Kümmern Sie sich!“ und „Dran bleiben!“. Werden diese befolgt, lässt sich die Anwesenheit der Mitarbeiter systematisch und nachhaltig steigern und stabilisieren, ohne dabei Präsentismus zu fördern.